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Projekt Whiskyfass 2014 – cask no. 201400101

Die Idee zum Kauf eines Whiskyfasses für den Foto- und Whiskeyclub liegt bereits einige Jahre zurück. Da wir aber keine Ahnung hatten, wo man ein ganzes Fass Whisky kaufen kann, wurde die Idee nicht weiter im Detail verfolgt. Sie kam aber von Zeit zu Zeit bei diversen Vereinstreffen ins Gespräch. Bei einem Besuch der Destillerie von Peter Affenzeller hatten wir die Idee, den Whisky von ihm brennen zu lassen und in seinem Lager zu verwahren. Peter war der Idee gegenüber nicht abgeneigt.
Kurze Zeit später, bei einer Whiskyverkostung mit Thomas Gillespie in Linz, hatten wir die geniale Gelegenheit, ein Sherry Fass über Thomas Gillespie zu beziehen. Dabei handelt es sich um ein 235 l Homok Sherry Fass, in dem der Sherry über acht Jahre gereift war. Aufgrund der langen Lagerzeit des Sherrys entschieden wir uns, den Whisky für mindestens sechs Jahre im Fass zu lagern. Wir werden regelmäßig Verkostungen durchführen, um den Reifegrad zu beurteilen. Je nach Qualität kann die Abfüllung früher oder später erfolgen. Die Abfüllung ist als Fassstärke geplant.
Nach einer Vielzahl von Telefonaten, E-Mails und ordentlich Organisationsaufwand konnten wir den Whisky und das Fass zusammenführen und unseren eigenen, allerersten Vereinswhisky destillieren und abfüllen. Da jedoch im Lager von Peter Affenzeller kein Platz war, mussten uns wir nach einer passenden Lagermöglichkeit umsehen. In einem aufgelassenen gemauerten und kühlen Stall sind wir fündig geworden.

Die folgenden chronologisch absteigend aufgeführten Einträge beschreiben die Aktivitäten von den ersten Schritten bis zur Abfüllung des Whiskies in das Endlagerprodukt, die Whiskyflasche.

Zum ersten Beitrag


19. Juli 2020 – Fassprobe von unserem Whiskey nach dem sechsten Jahr

19. Juli 2019 – Fassprobe von unserem Whiskey nach dem fünften Jahr

19. Juli 2018 – Fassprobe von unserem Whiskey nach dem vierten Jahr

19. Juli 2017 – Fassprobe von unserem Whiskey nach dem dritten Jahr

19. Juli 2016 – Fassprobe von unserem Whiskey nach dem zweiten Jahr

19. Juli 2015

Nach auf dem Tag genau einem Jahr haben wir wieder eine Probe vom Whiskeyfass gezogen. Nach einer ersten Geruchsprobe – man riecht Korn und Sherry – haben wir mit der Glaspipette eine Probe gezogen. Die Farbe hat sich im Vergleich zur letzten Probe vom November 2014 nur wenig ins Dunkle verändert.

Natürlich konnten wir nicht davon lassen, den Whiskey zu kosten. Wir waren sehr positiv überrascht von der vorhandenen Süße. Man schmeckt Birne, eine leichte Sherrynote und etwas Korn. Dass der Whiskey nach nur einem Jahr eine besonders intensive Note hat und auch nach fast einer Minute noch deutlich am Gaumen schmeckbar ist, war für uns alle eine willkommene Überraschung.

16. November 2014

Nach rund vier Monaten (genau sind es 120 Tage) haben wir erneut eine Kostprobe gezogen. Diesmal ganz elegant mit einem Weindieb (eine lange Glaspipette). Der Whiskey riecht noch nicht nach Sherry, hat jedoch eine leicht gelbliche Farbe. Eine erste Verkostung dieser Kostprobe wird am Wochenende stattfinden.

Dem Fass geht es gut, es arbeitet vor sich hin und hält dicht.

27. Juli 2014

Nach acht Tagen war ein Besuch beim Whiskyfass angesagt. Nachdem die Sonne am Abend ein klein wenig auf das Fass scheint, haben wir eine kleine Mauer errichtet, um das Fass abzuschirmen.

Eine allererste Kostprobe wurde auch gezogen, damit wir die Farbe und den Geruch des Whiskies „konservieren“ können. Der Geruch geht schon ein klein wenig Richtung Sherry, die Farbe ist noch fast unverändert klar. Ein bisschen problematisch hat sich die Entnahme der Probe mittels Schlauch herausgestellt. In Zukunft wird es besser sein, Proben mit einer Glaspipette zu entnehmen.

19. Juli 2014

Heute ist der große Tag! Nach mühevoller Arbeit konnten wir endlich unseren heiß geliebten Whisky in das Sherryfass abfüllen. Zu viert machten wir uns auf den Weg, um den Whisky zur Lagerung für die nächsten Jahre vorzubereiten. Sorgfältig auf einem Hänger mit einer Matratze gebettet, transportierten wir das Sherryfass ca. 60km zu dem Stall. Dort angekommen, bauten wir zunächst ein Gestell für das Fass, welches mit den Eisenringen auf den Kanthölzern stabil ruht. Zur Schonung der Kraftreserven transportieren wir die Kanister mit Whisky per Scheibtruhe in den Stall. Ein Trichter in der Größe einer Satellitenschüssel half uns, den Whisky treffsicher in das Fass zu füllen. Nach und nach konnten wir den Füllstand des Fasses um je 50l erhöhen. Nachdem fast der gesamte Whisky im Fass war, haben wir ein paar Kostproben abgefüllt, um nach einigen Monaten und Jahren den Whisky mit dem Ursprungszustand vergleichen zu können. Es wird besonders spannend, wie sich die Farbe und der Geruch des Whiskies an den Sherry anlehnen wird. Zu guter letzt wurde das Fass mit einem Stopfen verschlossen und wird die nächsten Jahre in Ruhe verweilen und uns hoffentlich einen köstlichen Whisky bieten.

Wir werden regelmäßig (mehrmals jährlich) Proben entnehmen und verkosten, damit der ideale Zeitpunkt zum Abfüllen in Flaschen bestimmt werden kann.

Wir haben das auch auf Video festgehalten:

13. Juli 2014

Thomas Gillespie war heute zu Gast. Im Gepäck hatte er ein paar Flaschen Sherry, welchen wir in das Fass gefüllt haben, um es wieder zu befeuchten. Natürlich mussten wir von dem leckeren Sherry kosten, der Rest ging aber in das Fass. Jetzt muss das Fass zumindest einmal am Tag gedreht werden, sodass jede „Ecke“ des Fasses befeuchtet wird. Wir sind gespannt, wie viel vom Sherry nach ein paar Tagen noch übrig ist. Wir haben uns entschlossen, den Sherry im Fass zu belassen und den Whisky direkt darauf zu geben. Lt. Scotch Whisky Association dürfen bis zu 10% Sherry im Fass sein. Diesen Grenzwert halten wir locker ein.

Bezüglich der Lagerung des Fasses konnten wir heute von Thomas Gillespie interessante und wichtige Erfahrungen gewinnen. Das Fass soll wie auch in Schottland üblich Temperaturschwankungen ausgesetzt sein, damit sich die Poren öffnen und der Whisky in das Holz eindringen kann und den Sherry extrahiert. Die Poren sollen sich auch wieder schließen damit der Whisky etwas Aroma wieder in das Holz abgeben kann. Dieser Prozess wiederholt sich ständig bei den Temperaturschwankungen und liefert uns einen hoffentlich köstlichen Whisky mit Sherryaroma. Die Lagerung im Keller mit gleichbleibender Temperatur ist somit Geschichte. Gelagert wird der Whisky nun in einem alten Stall auf der Nordseite.

10. Juli 2014

Heute ist das Whiskyfass per Spedition angekommen! Es duftet herrlich nach Sherry. Zustand ist in Ordnung, verpackt war es auf einer Euro-Palette. In den nächsten Tagen wird uns Thomas Gillespie besuchen, um das Fass mit frischem Sherry wieder zu befeuchten.

5. Juli 2014

Ohne nur einen Tropfen zu verlieren, wurden die 235 kg Lebendgewicht bei über 30°C ins Auto geladen und an die finale Destination sicher und problemlos transportiert. Trotz der langen Fahrt kam das Destillat unbeschadet und ohne Flüssigkeitsverlust gegen Vormittag an. Da das Fass noch nicht verfügbar war, wird der Whisky einige Tage an einem kühlen und dunklen Ort (jedoch nicht im Whiskykeller), zwischengelagert.

2. Juli 2014

An diesem ganz besonderen Tag begaben wir uns auf die Reise nach Oberweitersdorf, um von Peter Affenzeller unseren Whisky – noch ein New Spirit –  abzuholen. Abgefüllt in elegante 50 l Behältnisse, nahmen wir die kostbare Lieferung im Umfang von 235 l in Empfang. Der Single Malt wurde noch vor der Sommerpause extra für uns gebrannt! Das Destillat hat rund 57 Vol.% Alkoholgehalt. Mit der sehr wertvollen Fracht brachen wir in Richtung Linz auf, wo der hochkarätige New Spirit für zwei Nächte im Schlafzimmer unseres Schriftführers verweilen durfte.

28. Juni 2014

Nach der ersten Sichtung des verschmutzten Kellers organisierten wir einen Anhänger, um den Unrat aus dem Keller zu entsorgen und den Weg für das Whiskyfass zu ebnen. Nachdem wir viele leere Flaschen, volle Mostflaschen, kaputte Kisten, Elektroschrott, eine Autobatterie, ein vergammelndes Sofa, Kabel, Besteck, Schrauben, Pappteller, kaputte Sessel, Kunststoff, Holz, und viel Erde auf den Anhänger verladen haben, konnten wir nach rund vier Stunden Arbeit den Keller als sauber und für den Whisky lagerfähig freigeben.